In Überlieferungen wird berichtet, dass Kamelkarawanen mehr als 100 Tagesmärsche zurücklegen mussten, um nach 3400 Kilometern ihr Ziel Gaza zu erreichen. Weihrauch galt zu Zeiten des Römischen Reichs als Wundermittel der Götter und wurde tonnenweise transportiert. Der hohe Bedarf an Weihrauch bei kultischen Handlungen war seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. für die Blütezeit der Route sowie der Städte und Reiche, die sie verband, verantwortlich.
Die Weihrauchstraße bedeutete für die angrenzenden Regionen einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung, und so wurde im 8. Jahrhundert v. Chr. mit Schmuck, Gold und anderen edlen Waren ebenfalls über diese Strecke gehandelt. Heute sind die meisten der alten Karawanenwege der Weihrauchstraße verweht und ihre Städte im Sand versunken. Nur noch einige einsame Oasen tauchen hin und wieder auf. 1984 wurde auf Satellitenaufnahmen eine Kreuzung von drei Handelswegen geortet. Man begann mit Ausgrabungen und fand die Ruinen einer Stadt, die manche Forscher für das sagenumwobene Wubar halten. Im Märchen aus Tausend und einer Nacht galt Wubar als das Atlantis der Wüste, welches von Allah zerstört wurde, weil seine Einwohner hochmütig und raffgierig geworden waren.