Omans Natur

Omans Natur

Naturwunder hautnah erleben.

Naturwunder hautnah erleben.

Oman beeindruckt mit einer erstaunlichen Vielfalt an Naturwundern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Von den weitläufigen Dünen der Wüsten bis hin zu den grünen Terrassen der Bergregionen, von der zerklüfteten Küste mit ihren malerischen Buchten bis zu den idyllischen Oasen im Inland – das Sultanat bietet eine unvergleichliche Bandbreite an Landschaften. Jeder dieser Orte hat seine eigene, besondere Atmosphäre und lädt Reisende dazu ein, die Schönheit der Natur auf ganz unterschiedliche Weise zu erleben.

Geschrieben von: Luca Krohn Zuletzt aktualisiert am: 15. Oktober 2024

Die Gegensätze dieser Naturlandschaften machen Oman zu einem idealen Ziel für Abenteurer und Naturliebhaber gleichermaßen. Ob du die Einsamkeit der Wüste suchst, die beeindruckenden Bergpanoramen bestaunen oder die faszinierende Unterwasserwelt der Küste erkunden möchtest – in Oman findest du alles. Diese Naturwunder sind nicht nur atemberaubend, sondern auch überraschend gut erreichbar. Dank gut ausgebauter Straßen und eines wachsenden Angebots an organisierten Touren, kann man die Highlights des Landes bequem erkunden.

Die beste Reisezeit für Naturerkundungen im Oman ist zwischen Oktober und April. In dieser Periode sind die Temperaturen angenehm und ideal für Outdoor-Aktivitäten, während die Sommermonate eher extrem heiß sind und sich weniger für Reisen in bestimmte Regionen eignen.

Wadi Shab

Verborgene Pools und Wasserfälle – eine spektakuläre Schlucht.

Wadi Shab ist eines der bekanntesten Naturwunder Omans und liegt etwa 150 km südlich von Muscat. Die beeindruckende Schlucht verläuft durch das östliche Hajar-Gebirge und bietet eine faszinierende Kombination aus massiven Felswänden, kristallklaren Wasserbecken und üppiger Vegetation. Bekannt für seine versteckte Höhle mit Wasserfall, zieht das Wadi Shab sowohl Wanderer als auch Abenteuerliebhaber an. Die Besucher können sich auf eine spannende Mischung aus Wandern, Schwimmen und Erkundungen in einer der schönsten Naturlandschaften des Landes freuen.

Geografische Beschreibung

Wadi Shab befindet sich in der Region Al Sharqiyah im Nordosten Omans und ist eingebettet zwischen den Städten Tiwi und Sur. Die Schlucht wurde über Jahrmillionen durch Erosion geformt und ist von imposanten Kalksteinfelsen umgeben. Besonders beeindruckend sind die türkisfarbenen Wasserbecken, die sich entlang der Schlucht erstrecken. Am Ende des Wanderweges wartet eine Höhle mit einem spektakulären Wasserfall, der nur schwimmend durch einen engen Felsspalt erreicht werden kann. In den feuchteren Bereichen wachsen Dattelpalmen und Bananenstauden, die einen reizvollen Kontrast zur kargen Umgebung des Hajar-Gebirges bilden.

Wanderroute

Die Wanderung durch Wadi Shab beginnt mit einer kurzen Bootsfahrt, gefolgt von einem etwa 45-minütigen Wanderweg durch die Schlucht. Der Weg ist größtenteils flach, wird jedoch nach etwa 20 Minuten felsiger und erfordert etwas Klettergeschick. Entlang des Pfades gibt es zahlreiche türkisfarbene Pools, in denen man schwimmen kann, sowie beeindruckende Felswände und üppige Vegetation. Highlight der Wanderung ist die Höhle mit einem Wasserfall, die nur durch Schwimmen erreichbar ist. Diese letzte Etappe ist nur für gute Schwimmer geeignet, da das Wasser tief ist und man nicht stehen kann.

Erreichbarkeit

Wadi Shab ist von Muscat aus in etwa 1 Stunde und 40 Minuten mit dem Auto erreichbar, ein Geländewagen ist nicht erforderlich. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nicht, weshalb ein Mietwagen oder eine geführte Tour empfohlen wird. Die beste Zeit für einen Besuch ist zwischen Oktober und April, wenn das Klima mild ist. Besonders früh am Morgen ist das Wadi ideal zu erkunden, da man den Touristenmassen entgehen kann. Für die Wanderung werden feste Schuhe, Wasserschuhe sowie ausreichend Wasser und Sonnenschutz empfohlen. Vergessen Sie nicht, 1 OMR in bar für die Bootsfahrt bereitzuhalten.

Jebel Akhdar

Grüne Terrassen und frische Bergluft – ein Paradies für Wanderer.

Der Jebel Akhdar, Teil des imposanten Hadschar-Gebirges, ist eine der faszinierendsten Berglandschaften Omans. Der Name bedeutet „Grüner Berg“ – eine treffende Beschreibung, da dieses Hochplateau auf etwa 2.000 Metern Höhe durch sein kühleres Klima und seine üppige Vegetation besticht. Inmitten der kargen Wüstenlandschaft bietet der Jebel Akhdar eine grüne Oase voller Obstplantagen, Rosengärten und traditioneller Dörfer. Die Region ist bekannt für ihre spektakulären Wanderwege und Aussichtspunkte, darunter der berühmte Diana’s Point, der einen atemberaubenden Blick auf die Schluchten und Terrassen bietet. Dank des milden Klimas und der landschaftlichen Schönheit ist Jebel Akhdar ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber.

Geografische Beschreibung

Der Jebel Akhdar liegt im Nordosten Omans, etwa 150 km von Muscat entfernt. Er gehört zum Hajar-Gebirge, einer Bergkette, die sich entlang der Nordostküste erstreckt. Die kühleren Temperaturen in dieser Höhenlage, die im Sommer um die 22°C und im Winter teils unter den Gefrierpunkt fallen, machen die Region besonders angenehm für Outdoor-Aktivitäten. Jährlich fällt hier etwa 300 mm Regen – wesentlich mehr als im umliegenden Wüstengebiet – was die grüne Vegetation und die terrassenförmig angelegten Obstgärten ermöglicht. Neben Granatäpfeln, Aprikosen und Walnüssen sind vor allem die berühmten Rosengärten von großer Bedeutung, die zur Herstellung von traditionellem Rosenwasser genutzt werden.

Wanderroute

Die Wanderwege im Jebel Akhdar führen durch beeindruckende Landschaften, vorbei an traditionellen Dörfern und üppigen Plantagen. Besonders beliebt ist der „Village Walk“ (W18b), ein vier Kilometer langer Pfad, der sich durch die Terrassengärten und Dörfer schlängelt und rund drei Stunden dauert. Eine kürzere, aber ebenso faszinierende Route ist der Wadi Bani Habib, der zu verlassenen Dörfern führt, wo man die Ruinen erkunden und die Obstplantagen bestaunen kann. Für Liebhaber der Blumenblüte empfiehlt sich die „Rose Hike“, die im Frühling während der Rosenblüte einen unvergesslichen Duftteppich bietet. Jede Wanderung eröffnet spektakuläre Ausblicke und lässt Besucher tief in die Natur und Kultur des Jebel Akhdar eintauchen.

Erreichbarkeit

Der Jebel Akhdar ist nur mit einem Allradfahrzeug zugänglich, da die steilen Straßen hohe Anforderungen an die Fahrzeuge stellen. Von Muscat aus erreicht man das Hochplateau in etwa zwei Stunden. Am Kontrollpunkt am Fuße des Berges müssen Führerschein und Fahrzeugpapiere vorgelegt werden. Alternativ bieten einige luxuriöse Resorts in der Region Transfers vom Fuß des Berges an. Die beste Reisezeit liegt zwischen Oktober und April, wenn die Temperaturen mild und die Bedingungen für Wanderungen ideal sind. Besucher, die während der Rosenblüte im Frühling kommen, können das farbenfrohe Schauspiel in den Rosengärten genießen und die traditionelle Herstellung von Rosenwasser hautnah erleben.

Wahiba Sands

Endlose Sanddünen und Wüstenerlebnisse – Abenteuer pur.

Die Wahiba Sands, auch als Sharqiya Sands bekannt, erstrecken sich über eine Fläche von rund 12.500 km² und sind eine der faszinierendsten Wüstenregionen Omans. Die charakteristischen Sanddünen erreichen beeindruckende Höhen von bis zu 100 Metern und bieten ein unvergleichliches Wüstenpanorama. Die Wüste ist nicht nur ein Abenteuerparadies, sondern auch Heimat der Beduinenstämme, die in dieser Region ihre traditionellen Lebensweisen bis heute bewahren. Besucher können sich auf eine einzigartige Mischung aus aufregenden Aktivitäten wie Dünenfahrten und Sandboarding sowie kulturellen Erlebnissen wie Besuche bei Beduinenfamilien freuen.

Geografische Beschreibung

Die Wahiba Sands liegen etwa 150 km südlich von Muscat und erstrecken sich über 180 km von Nord nach Süd und 80 km von Ost nach West. Geprägt durch rote Sanddünen im Norden und weiße Dünen im Süden, bietet die Landschaft auch vereinzelte Oasen und trockene Wadis. Diese Region entstand durch die Einflüsse von Monsunwinden und nördlichen Passatwinden, die über Jahrtausende den Sand in die beeindruckenden Dünen geformt haben. Trotz der scheinbar unwirtlichen Bedingungen beherbergen die Wahiba Sands eine erstaunlich vielfältige Flora und Fauna mit über 130 Pflanzenarten und einer Vielzahl von Tieren, darunter seltene Wüstenpflanzen und kleine Säugetiere.

Wanderroute und Aktivitäten

Ein Besuch der Wahiba Sands verspricht aufregende Abenteuer. Eine der beliebtesten Aktivitäten ist das Dune Bashing, bei dem erfahrene Fahrer in Geländewagen die hohen Dünen hinauf- und hinabfahren – ein echtes Highlight für Adrenalinjunkies. Wer es ruhiger mag, kann die Wüste auf dem Rücken eines Kamels erkunden und dabei den Sonnenaufgang oder -untergang genießen. Für noch mehr Abenteuer bietet sich Sandboarding an, das ähnlich wie Snowboarden ist, aber auf den Sanddünen ausgeführt wird. Ein weiteres Highlight ist die Übernachtung in einem Wüstencamp, wo man die klare Nacht unter einem unglaublichen Sternenhimmel erleben kann.

Erreichbarkeit

Die Wahiba Sands sind etwa zwei Stunden von Muscat entfernt und am besten mit einem Allradfahrzeug zu erreichen. Während der Wintermonate von November bis März sind die Temperaturen angenehm und ideal für eine Wüstensafari, wobei die Sommermonate mit ihrer extremen Hitze weniger empfehlenswert sind. Besucher sollten leichte, luftige Kleidung, Sonnenschutz und ausreichend Wasser mitbringen. Für die Abende, die in der Wüste kühl werden können, ist es ratsam, eine warme Jacke einzupacken. Wer eine Nacht im Wüstencamp plant, sollte frühzeitig buchen, insbesondere während der Hauptsaison, um sicherzustellen, dass das Camp geöffnet ist.

Ras al Jinz

Schildkröten hautnah erleben – ein einzigartiges Küstenwunder.

Ras al Jinz, an der östlichsten Spitze der Arabischen Halbinsel gelegen, ist Teil des Ras al Hadd Schutzgebiets und ein bedeutendes Zentrum für den Schutz der Meeresschildkröten. Es ist vor allem bekannt für seine große Population Grüner Meeresschildkröten, die jedes Jahr zur Eiablage an die Strände kommen. Besucher haben die Möglichkeit, an geführten Touren teilzunehmen, um die nistenden Schildkröten zu beobachten. Diese Touren, die früh morgens und spät abends stattfinden, bieten ein einmaliges Erlebnis, das Naturschutz mit nachhaltigem Tourismus verbindet. Zudem können Besucher das Schildkrötenzentrum besichtigen, das neben Informationen über die Schildkröten auch archäologische Funde aus der Bronzezeit zeigt.

Geografische Beschreibung

Das Ras al Jinz Schutzgebiet umfasst eine 45 Kilometer lange Küstenlinie und liegt etwa 250 Kilometer östlich von Muscat. Es gilt als einer der wichtigsten Nistplätze für Grüne Meeresschildkröten im Indischen Ozean. Jährlich legen Tausende dieser Schildkröten hier ihre Eier ab, begleitet von weiteren Arten wie der Oliv-Bastardschildkröte und der Echten Karettschildkröte. Das Schutzgebiet, das 1996 gegründet wurde, bietet dank strenger Naturschutzmaßnahmen ein sicheres Umfeld für diese gefährdeten Tiere. Besucher können durch geführte Touren die beeindruckenden Niststrände erkunden, wobei auf die Minimierung von Störungen großer Wert gelegt wird.

Wanderroute

Die Erkundung von Ras al Jinz umfasst geführte Touren, die morgens um 5:00 Uhr oder abends um 21:00 Uhr starten. Diese Touren dauern etwa 1,5 Stunden und werden von erfahrenen Rangern begleitet, die den Besuchern alles über die Schildkröten und ihre Lebensweise erklären. Während der Tour können die Besucher nistende Schildkröten und schlüpfende Jungtiere beobachten. Die Wanderung durch die Umgebung ist leicht begehbar, jedoch sollten Besucher darauf achten, die Schildkröten nicht zu stören. Blitzlichtfotografie und laute Geräusche sind während der Touren verboten, um die Tiere zu schützen.

Erreichbarkeit

Ras al Jinz ist mit dem Auto etwa 3 Stunden von Muscat entfernt und kann auch mit öffentlichen Bussen erreicht werden, was jedoch 4 bis 6 Stunden dauert. Für einen flexibleren Besuch wird ein Mietwagen empfohlen. Vor Ort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten im Ras al Jinz Turtle Reserve, darunter klimatisierte Zimmer und Eco-Zelte mit Meerblick. Die Unterkunft beinhaltet die Teilnahme an den Schildkrötentouren. Die beste Zeit für einen Besuch ist von Juli bis September, wenn die Eiablage der Schildkröten ihren Höhepunkt erreicht. Um das Erlebnis vollständig genießen zu können, sollten Besucher frühzeitig buchen, besonders in der Hauptsaison.

Omans Natur – unvergessliche Erlebnisse warten auf dich!

Die vorgestellten Natur-Highlights zeigen eindrucksvoll die Vielfalt der Landschaften, die Oman zu bieten hat. Von den grünen Bergen des Jebel Akhdar über die beeindruckenden Schluchten des Wadi Shab bis hin zu den weiten Sanddünen der Wahiba Sands und den geschützten Stränden von Ras al Jinz – jede Region bietet ein einzigartiges Erlebnis. Wer die Schönheit der Natur hautnah erleben möchte, findet in Oman ein wahres Paradies. Lass dich von der beeindruckenden Vielfalt verzaubern und entdecke diese besonderen Orte bei deiner nächsten Reise nach Oman.

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